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Projekt Details

Standort Hannover
Bauherr Land Niedersachsen
Verfahrensart Wettbewerb, Ankauf
2010

Eine Neukonzeption des Plenarbereiches mit den in der Wettbewerbsauslobung formulierten Raumqualitäten, energetischen Nachhaltigkeitstandards und funktionalen Anforderungen gemäß dem heutigen Selbstverständnis des Parlaments, insbesondere die grundsätzliche Änderung des Tageslichtbezuges, kann im bestehenden Plenarbereich nicht umgesetzt werden, ohne die wesentlichen Ansätze des introvertierten, klausurartig geschlossenen Oesterlen-Entwurfes zu verleugnen, ohne diesen so stark zu verfremden, dass die ursprünglichen Kernideen konterkariert würden. Ein Abriss und Neubau des Plenarbereiches erscheint daher in Abwägung zwischen Denkmalerhalt und Programmumsetzung konsequent und richtig. Für den vorhandenen Foyerbereich mit Lichthof bietet sich jedoch ein Erhalt und behutsamer Umbau an.

 

Das Leineschloss als gelebter Ort der parlamentarischen Demokratie soll in behutsamer Ergänzung des Bestandes Offenheit und Bürgernähe ablesbar im Außen- und Innenraum darstellen. Der Plenarsaal als Herz der parlamentarischen Demokratie stellt sich selbstbewusst und ablesbar der Öffentlichkeit dar. Es wird ein lebendiger Fluss von Ein-und Ausblicken gestaltet. Die transparente Hülle bekommt ein Kleid aus Messingpaneelen mit strukturierter, perforierter Oberfläche, die verschiebbar sind und als wirksamer außenliegender Sonnenschutz dienen. Diese Fassadenkonzeption bewirkt eine variable äußere Gestalt, die sich nach Sonnenstand und nach Anforderung ändert. Eine lebendige Vielzahl von möglichen Konstellationen lässt den Landtag immer wieder in neuem Licht mit identitätsstiftender Charakteristik erscheinen.

 

Die gläserne Außenhaut des Plenarsaales wird innen weitergeführt. So ist der Saal außen wie innen ablesbar. Gleichzeitig öffnet er sich zur Besuchergalerie komplett und zur Lobby hin in definierten Teilbereichen. Die opaken Flächen nehmen die Materialität der äußeren Verschattungspaneele wieder auf.

 

Der Plenarsaal wird von zwei massiv ausgebildeten Bauteilen eingefasst, die das Bauvolumen des Leineschlosses komplettieren. Er ist förmlich gefasst von der Geschichte des Standortes. Maß und Material der Fassaden reflektieren das Vorgefundene, das Neue artikuliert sich jedoch reduziert. Der Neubau nimmt Breite und Höhe des Bestandsflügels auf und setzt den Säulenportikus in die Mitte.

 

Durch diesen Haupteingang betreten sowohl Besucher als auch Parlamentarier das Gebäude. Auf kurzem Wege gelangen die Abgeordneten in den Lobbybereich. Das zentrale Atrium bleibt in Größe und Struktur bestehen, erhält ein Glasdach und wird so zur lichtdurchfluteten Eingangshalle, die den Besucher auf repräsentative aber offene Weise empfängt.