Die profanierte denkmalgeschützte Kirche St. Martin wurde zu einer Kindertagesstätte mit 3 Gruppen für insgesamt 65 Kinder umgebaut.

 

Die Kindertagesstätte ist als eingeschossiger Baukörper in das Kirchenschiff eingestellt. Der vorhandene Innenraum des Kirchenschiffes bleibt so in hohem Maße erfahrbar. Die Decke über Erdgeschoss auf Höhe der vorhandenen Stahlbeton-Empore im Eingangsbereich dient als Indoor-Spielfläche.

 

Der Zugang zur Kindertagesstätte erfolgt über die vorhandenen Windfanganlagen der Kirche in den unbeheizten Vorbereich („Paradies“) unterhalb der vorhandenen Empore. Der Chorraum wird freigehalten. Die Altarinsel im Chorraum wurde erhalten und überbaut. Die flachgedeckten Anbauten (Seitenschiff und Sakristei) der Kirche wurden abgebrochen. Ein neuer Anbau übernimmt annähernd die Kubatur des ehemaligen Seitenschiffes. Der Glockenturm bleibt von der Umbaumaßnahme unberührt.

 

Das Kirchengebäude besteht aus einem Stahlbetonskelett mit Waschbetonplattenverkleidung. Die Waschbetonplattenverkleidung sowie die vorhandenen Betonformsteinverglasungen an der Nord- und Südseite sind vollständig erhalten. Dies gilt ebenso für das Portalfenster im Osten. Die vorhandenen Windfananlagen aus Stahlbeton wurden ebenfalls erhalten.

 

Die Fassade des neuen Anbaus wurde 3-seitig als Pfosten-Riegelfassade aus Holz-Aluminium ausgebildet. Im Kontrast zu dem massiven Charakter des Bestandsbaus ist so die bauliche Ergänzung als „leichte“ Konstruktion von außen ablesbar.

 

Fotograf: Marcus Schwier